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K-Punkt: | 40 m |
Schanzenrekord: | 41,0 m ( Hauenschild , 1958) |
Weitere Schanzen: | K15 |
Matten: | nein |
Baujahr: | 1926 |
Umbauten: | 1948, 1957 |
Genutzt bis: | ca. 1969 |
Status: | abgerissen |
Verein: | SG Vorwärts Willmersdorf |
Koordinaten: | 50.620379, 11.028697 ✔ |
Am steilsten Südosthang des Langen Berges bei Willmersdorf in der damaligen Gemeinde Herschdorf errichtete der in den 1920er Jahren gegründete Wintersportverein Willmersdorf in mühevoller Eigenarbeit 1925/26 seine eigene Skisprungschanze. Am 13.02.1927 wurde die neue „Lange Berg Schanze“ mit einem Sportfest eingeweiht.
Folgender Zeitungsbericht vom 15.02.27 berichtet davon: Der Wintersportverein Willmersdorf veranstaltete am vergangenen Sonntag ein Werbesportfest, bei dem gleichzeitig die Besten des Vereins festgestellt wurden. Das prachtvolle Wetter war der Veranstaltung günstig und hat wesentlich zum Gelingen beigetragen. Bereits am Sonnabend trafen Vertreter des Wintersportvereins Lauscha ein, die in Willmersdorf recht fröhliche Stunden erlebten. ... Der Wintersportverein darf den Auftakt zur weiteren Entwicklung als gelungen betrachten und hofft, aus seinen hoffnungsvollen Jungmannen einen tüchtigen Stamm erzielen zu können.
Das Skispringen war damals in Thüringen weit verbreitet und die Schanze konnte sich auch überregional einen Namen machen. So reisten zu den Wettkämpfen auch Springer aus Cursdorf, Masserberg, Stützerbach, Schmiedefeld, Neustadt und Ilmenau an. Im Winter 1928/29 richtete Willmersdorf zwei Wintersportfeste aus. Hier trug sich sogar ein norwegischer Springer mit dem damaligen Schanzenrekord von 28 Metern in die Siegerliste ein.
Auch hier berichtete die Zeitung wieder folgendes: Der Sonnabendabend vereinte eine zwanglos fröhliche Schar Sportler im Vereinslokal. Sonntag früh erfolgte der Anstieg zum Langen Berg in 10 Grad Wärme. ... Das am Nachmittag abgehaltene Schauspringen auf der Lange-Berg-Schanze verlief glatt und ohne Unfälle und zeigte schöne Leistungen, an denen auch die Springer der hiesigen Ortsgruppe teilhatten. Sieger wurde der Norweger Bjaarstad, der damals in Ilmenau weilte und mit den Ilmenauern Springern angereist war. Er stellte den Schanzenrekord von 28 m ein. Seinen 29 m Sprung konnte er leider nicht stehen.
Durch die Einberufung vieler junger Männer an die Front im 2. Weltkrieg kamen die sportlichen Aktivitäten bis 1948 fast vollständig zum Erliegen.
Als am 1. November 1948 die SG Vorwärts Willmersdorf gegründet wurde, hatte auch die Sektion Wintersport die Aufnahme der sportlichen Nutzung der Sprungschanze wieder im Sinn. So wurden die Traditionen der alljährlichen Wintersportfeste wiederbelebt und sogar um die Disziplinen Langlauf, Nordische Kombination, Tor- und Abfahrtslauf erweitert. In den 50er Jahren führten die Kreise Altenburg und Schmölln ihre Wintersportkreismeisterschaften auch in Willmersdorf durch.
Springer wie Arno Traute, Lothar Korn, Werner Jünger, Horst und Bernd Möller, Wilfried Siegmund und Wolfgang Lödel prägten damals die Chronik des Vereins. Legendär waren die damals in Mode gekommenen Doppelsprünge der Möller Brüder. Zu überregionalen sportlichen Ehren schafften es damals Wilfried Siegmund (im Foto rechts) und Wolfgang Lödel (links) mit der Teilnahme an den DDR-Meisterschaften 1951 in Oberhof, sowie zum Eröffnungsspringen in Oberwiesenthal.
Ende der 50er Jahre entstand im Hölltal noch eine Pionierschanze auf der Weiten bis zu 20 Meter erzielt wurden. Nachwuchsspringer wie z.B. Edgar Traute, Jürgen Wegner und Horst Vinzens führten hier die Springertradition fort. 1957 erfolgte ein Umbau der Lange-Berg-Schanze, so dass Sprünge über 40 m möglich wurden. Den Schanzenrekord erhöhte kurz darauf der Ilmenauer Springer Hauenschild auf 41 m.
Bis in die 60er Jahre wurde auf der Langen Berg Schanze gesprungen. Die jährlichen Sprungevents zogen mehrere hundert Zuschauer aus den umliegenden Dörfern an. Zeitzeugen berichteten von vielen Wandergruppen, die sich aus den umliegenden Ortschaften über den Langen Berg zur Schanze aufmachten. Mit den damals noch bewirtschafteten Gasthäusern „Höhenblick“ auf dem Berggipfel und dem „Beyermann“ unterhalb des Auslaufes, endeten solche Sonntage meist erst zu später Stunde.
Allmählich verflachte das Interesse am Skispringen, so dass die Schanze Ende der 60er Jahre aufgegeben wurde. Der hölzerne Anlauf und Sprungrichterturm verfielen oder wurden von der Bevölkerung als Brennholz genutzt.
Mittlerweile hat sich die Natur das Terrain fast vollständig zurückerobert. Nur ein paar Betonfundamente und die zu erahnenden Konturen des einstigen Schanzentisches zeugen von der Vergangenheit des Skispringens, einst hier am Langen Berg.
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