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K-Punkt: | 27 m |
Weitere Schanzen: | nein |
Matten: | nein |
Baujahr: | 1970 |
Umbauten: | 1986 |
Genutzt bis: | 2002 |
Jahr des Abbruchs: | 2009 |
Status: | abgerissen |
Verein: | TSV Adelmannsfelden |
Koordinaten: | 48.950166, 10.016427 ✔ |
Ernst Hofmann, geboren 1929, gehörte zu den Sportbegeisterten, die nach Kriegsende den Sportbetrieb in Adelmannsfelden wieder aufleben ließen. Er war von 1958 bis 1969 Vorsitzender des TSV Adelmannsfelden und gründete im Jahr 1963 die Skiabteilung. Seine große Liebe galt dabei den Nordischen Disziplinen, wie dem Skilanglauf und dem Skispringen.
Unter seiner Aufsicht wurde im Herbst 1970 und unter Beteiligung von Vereinsmitgliedern die Rottalschanze erbaut, nahe des Albvereinsweges Adelmannsfelden–Ellwangen. Ingenieur Vollmer aus Königsbronn projektierte als damaliger Schanzenberater des Schwäbischen Skiverbandes die Sprunganlage. Mit Hilfe der Baufirma Reck und vieler freiwilliger Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder entstand die Naturschanze. Es gab einen langen Naturanlauf, der große Schanzentisch war betoniert und der kritische Punkt lag bei 31 m. Die Rottalschanze lag unweit der Papiermühle und wurde am 6. Januar 1971 eingeweiht. Anfangs erreichten die Freizeitspringer Weiten um die 16 bis 18 Meter. Damals waren viele Erdarbeiten nötig, um den Absprung der Schanze steiler zu machen und größere Weiten zu erreichen.
Wie sich Hoffmann Jahre später erinnerte, war das Springen damals mehr zum Spaß als zum Brechen von Rekorden. Die meisten der Springer seien damals mit normalen Alpinski gesprungen, denn sie hätten deren Sicherheitsbindung mehr vertraut. Dabei habe man bei den starren Bindungen natürlich nicht so in die Vorlage gehen können, aber es sei auch nie etwas passiert. Im Sommer verrichtete er selbst die notwendigen Arbeiten auf dem Gelände, wie z. B. das Mähen des Grases mit einer Sense. Im Winter dann waren es freiwillige Helfer, die vor den Veranstaltungen und vor dem Training immer aufwändig mit den Skiern den Schnee am Aufsprung festtraten.
1986 wurde die Schanze in den Radien neu profiliert und so der Konstruktionspunkt auf 27 m verringert. Außerdem wurde der obere Teil des Anlaufs mit einem Holzgerüst ausgestattet. Die Springer der Skiabteilung des TSV, welche vom langjährigen Leiter Ernst Hofmann geführt wurde, waren für Training und Wettkämpfe von den Schneelagen in den Wintern abhängig. So fanden kurzfristig angesagte Nachtspringen immer guten Anklang bei den Zuschauern. Eine geplante Mattenschanze konnte jedoch nicht realisiert werden.
Der letzte offizielle Wettkampf fand am 19. Januar 2002 statt, wobei die Gäste aus Degenfeld und Königsbronn alle Sieger in den Nachwuchsklassen stellten. Die spätere Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin Carina Vogt aus Degenfeld sprang dabei als 10-jähriges Mädchen 24 und 21 m weit! Das mangelnde Interesse am Skispringen ging Hand in Hand mit den unzureichenden Schneeverhältnissen im Winter, so dass die einzige Skisprungschanze im Raum Ellwangen 2004 geschlossen und die Skisektion später aufgelöst wurde. Der Schwäbische Skiverband stellte Bedingungen für Investitionen, die der Verein nicht erfüllen konnte (Umzäunung des Schanzengeländes, Beseitigung der inzwischen zu groß gewordenen Bäume in der Umgebung).
Die Sieger der Skispringen in Adelmannsfelden legten damals großen Wert auf die handgeschnitzten Preise, die der gelernte Holz- und Steinbildhauermeister Hofmann damals nebenbei schnitzte. Dabei handelte es sich in der Regel um Wandteller, auf denen er das Datum nicht vermerkte, da er die Erfahrung gemacht hatte, dass der Wettbewerb aufgrund des Schneemangels nicht stattfinden konnte, so dass der Preis damals auch nicht verliehen wurde. Einige dieser Wandteller, die wegen dem Ausfall einer Veranstaltung nicht vergeben wurden, kann man heute in seinem Wohnzimmer bewundern.
Die Rottalschanze, die einzige Naturschanze im Ostalbkreis, wurde 2009 endgültig abgerissen.
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