Nordic Konzept Vorarlberg macht großen Sprung
am 09.06.2012
Der Baubeschluss für das "Montafoner Schanzenzentrum" im österreichischen Tschagguns, wo das EYOF 2015 ausgetragen werden soll, wurde nun gefasst. Außerdem werden in Andelsbuch ebenfalls neue Nachwuchsschanzen entstehen.
Baubeschluss für Schanzenzentrum Montafon gefasst
Als ein Herzstück des Nordic Konzepts und als vielleicht spektakulärste Sportstätte für das European Youth Olympic Festival 2015 (EYOF) ist in Tschagguns am Standort der früheren Zelfenschanze eine moderne Skisprunganlage geplant. Die Vorarlberger Landesregierung hat nun den Baubeschluss für das ca. 12-Millionen-Euro-Projekt gefasst.
Für Landeshauptmann Markus Wallner und Sportlandesrat Siegi Stemer ist damit nicht nur ein weiterer Schritt, sondern im wörtlichen Sinne ein großer Sprung getan in der Umsetzung des Nordic Konzepts sowie in der Vorbereitung auf die Europäischen Olympia-Jugendspiele in Vorarlberg und Liechtenstein.
Wallner sieht im Nordic-Konzept "die wesentliche Grundlage, damit Vorarlberg an seine große Tradition im nordischen Sport wieder anknüpfen kann, und eine ganz große Chance für wertvolle zusätzliche Tourismus-Impulse". Auch die Bedeutung des EYOF 2015 für die Region steht für Wallner außer Zweifel: "Das ist immerhin Europas größte Multi-Sportveranstaltung im Nachwuchssport und die Vorstufe der Olympischen Spiele. Wir wollen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Publikum und Gästen aus ganz Europa, aber auch der Bevölkerung in den Austragungsorten ein unvergessliches Ereignis bieten."
Erste Sprünge bereits im Winter 2013/14
Zum nunmehrigen Stand des Projektes Schanzenzentrum Montafon sagt Wallner: "Die Finanzierung steht, der Baubeschluss ist gefasst. Wir sind gut im Plan." Die Errichtung der Schanzenanlage soll im Zeitraum März 2013 bis Jänner 2014 über die Bühne gehen, die Inbetriebnahme und erste Bewerbe könnten somit im Februar 2014 stattfinden.
Die Kosten für das neue Schanzenzentrum Montafon sind mit 11,97 Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren veranschlagt. An der Finanzierung beteiligen sich das Land Vorarlberg, der Bund, der Stand Montafon, die Gemeinde Tschagguns und die Vorarlberger Illwerke AG.
Die neue Schanzenanlage in Tschagguns wird aus vier unterschiedlich großen Schanzen bestehen, auf denen ganzjährig gesprungen werden kann:
- Der größte Bakken ist eine für internationale Bewerbe taugliche Normalschanze (Hillsize 108 Meter), dazu kommen drei Nachwuchsschanzen mit HS-66, HS-40 und HS-22.
- Die beiden größeren Schanzen werden mit einer gekühlten Ganzjahresanlaufspur (Eis/Keramik) ausgestattet.
- Die Topografie erlaubt es, dass die Schanzen nach einigen Geländekorrekturen direkt in den Hang gelegt werden können. Es müssen keine Anlauftürme gebaut werden.
- Seitlich der größten Schanze wird ein vollautomatischer Schrägaufzug mit Mittelstation im Bereich des Schanzentisches und Bergstation beim Starthaus die Springer nach oben bringen.
- Im Funktionsgebäude neben dem Auslaufbereich werden alle erforderlichen Räumlichkeiten (Rennbüro, Sprecherkabine, Skiwerkstatt, Umkleide- und Sanitärräume usw.) untergebracht. Bei Sprungveranstaltungen wird ein Großteil des Publikums auf der Dachterrasse dieses Gebäudes Platz finden.
- Eine Flutlichtanlage sowie Spurbeleuchtungen der einzelnen Schanzen für abendliche Veranstaltungen werden derzeit noch nicht installiert. Es werden aber die Fundamente der Masten sowie die nötigen Vorinstallationen vorgesehen, sodass diese Ergänzungen jederzeit ohne größeren Aufwand möglich sind.
Den Architektenwettbewerb für die Gestaltung des Schanzenzentrums Montafon hat das Bludenzer Büro Mitiska-Wäger für sich entschieden.
Aus der Presseerklärung "Nordic Konzept macht großen Sprung: Baubeschluss für Schanzenzentrum Montafon gefasst", 08.06.2012.
Weiteres Schanzenprojekt im Bregenzerwald
Das "Nordic Konzept Vorarlberg" sieht außerdem noch den Bau weiterer Skisportanlagen in Vorarlberg vor, um vor allem den nordischen Nachwuchs zu stärken. So war seit Sommer 2008 der Bau einer Mattenschanzenanlage mit K55, K33 und K18 im Grebauer Moos bei Bezau geplant worden, doch aufgrund von Streitigkeiten über die nötigen Gründstücke zum Bau einer Zufahrtsstraße wurde dieses im Herbst 2011 endgültig eingestellt.
Als Ausweichstandort im Bregenzerwald wurde im April 2012 Andelsbuch bestätigt. So stimmte die Andelsbucher Gemeindeverwaltung dem Bau der Nachwuchsschanzen am Standort der ehemaligen Wälderschanze in Unterbezegg zu. Außerdem holte der Skiklub Bregenzerwald bereits das Einverständnis der dortigen Grundstückseigentümer ein. Die Gesamtkosten für das Schanzenprojekt samt Förderband, Sprungrichterturm und Funktionsgebäude betragen rund 2,5 Mio. Euro.
Schanzen:
Tschagguns (Zelfen)Andelsbuch (Unterbezegg)
Bezau (Grebauer Moos)
Links:
Montafon Nordic: Livecam |
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