Trampolino für Torino
am 05.04.2004
Vor knapp 2 Jahren begannen die Bauarbeiten für die neuen Olympiaschanzen für die Winterspiele 2006 in Turin. Hier ein detaillierter Blick auf die Planungen und den Baufortschritt in Pragelato.
Die Kandidatur der „Wintersportmetropole“ Turin für die Olympischen Spiele 2006 verlief nicht gerade reibungslos, doch schließlich wurden der norditalienischen Großstadt die XXI. Winterspiele zuerkannt. Die Mehrzahl der Disziplinen wird dann natürlich nicht in der Heimatstadt von FIAT, sondern in den nahe gelegenen Alpen ausgetragen. Für die Skisprung- und Langlauf-Bewerbe werden die Olympioniken in das 500-Einwohner-Dorf Pragelato reisen müssen. Doch in der kleinen, 1535 Meter hohen Gemeinde sind keineswegs bereits olympiataugliche Sportstätten vorhanden und so müssen sowohl das Langlaufstadion, wie auch die Schanzen erst noch gebaut werden.
Das aus dem nichts gestampfte „Stadio del trampolino“ – ca. 85 km von Turin entfernt – wird die beiden Olympiaschanzen, eine K120-Großschanze und eine K95-Normalschanze, sowie eine Skisprungschule mit zugehörigen 60-, 30,- und 15-Meter-Schanzen, umfassen. Natürlich sind die Bakken mit beheizbarem Wärmeraum für die Springer, einem komfortablem Jury- und Sprungrichterturm, einem zweisitzigen Lift und auch einer Flutlichtanlage ausgestattet. Laut Aussagen der Architekten des Ingenieurbüros A.T.I. liegt die Schanze durch den angrenzenden Wald gut windgeschützt. Außerdem sind die beiden Olympiabakken nahezu Naturschanzen die perfekt in den Hang hinein der natürlichen Umgebung angepasst wurden.
Das Springerdorf soll ebenfalls mitten im Wald direkt am Schanzenkopf liegen und so den Athleten eine perfekte und schnelle Vorbereitung auf den Sprung ermöglichen. Das Herzstück des Projekts ist jedoch das parallel zum Auslauf errichtete Multifunktionsgebäude. Darin werden nicht nur Plätze für 18 500 Zuschauer geschaffen, denn die Tribüne ist in einen Komplex aus einem Hotel mit ca. 100 Betten, einem Restaurant, Konferenzräumen für ca. 200 Personen, einer Diskothek und Service- und Technikräumen integriert.
Wichtig sind auch die kleineren Schanzen und die daran angeschlossene Skisprungschule, die darauf abzielen den italienischen Springer-Nachwuchs in Pragelato zu fördern und Skispringen in Italien wieder erfolgreicher zu gestalten.
Begonnen wurde mit den Bauarbeiten an der Schanze im Juli 2002, fertiggestellt wird das „Trampolino Olimpico“ im Lauf diesen Jahres, Anfang Februar 2005 wird ja schon der vorolympische Testwettkampf im Rahmen des Skisprung-Weltcups über die Bühne gehen. Die Baukosten des Gesamten Projekts, das alle Schanzen, das Multifunktionsgebäude, die Skisprungschule und die Infrastruktur um die Anlage umfasst, belaufen sich auf 34,28 Mio. Euro. Die Schanzeanlage wird sicherlich einen würdigen Rahmen für die Skisprung- und Kombinationswettbewerbe bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin bieten.
Schanzen:
Pragelato (Stadio del Trampolino)Links:
Agenzia Torino 2006 |
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