Oslo rüstet sich für eine mögliche WM 2011
am 19.03.2006
Die Umbaupläne am Osloer Holmenkollen
1952 war die norwegische Hauptstadt Oslo Veranstalter der VI. Olympischen Winterspiele, 1930,1966 und zuletzt 1982 wurden dort die Ski-Weltmeisterschaften der Nordischen Disziplinen ausgetragen. Stets gingen Spezialspringer und Kombinierte dabei über den Holmenkollen, die älteste, traditionsreichste und vielleicht bekannteste Schanze der Welt, außerdem Wahrzeichen und Stolz Oslos. Auch beim nächsten Großereignis, das in Oslo stattfinden soll, der Nordischen WM 2011, soll der Holmenkollen die tragende Rolle als Wettkampfstätte spielen.
Um jedoch im Kampf um die Ausrichtung der WM gegen Zakopane und Val di Fiemme bestehen zu können, muss die mittlerweile in die Jahre gekommene Schanze renoviert werden, damit beim FIS-Kongress am 25. Mai im portugiesischen Vilamoura die Norweger jubilieren können. Hierzu wurden in den vergangen Monaten kontroverse Debatten im Mutterland des Skispringens geführt, zig Varianten diskutiert und schließlich am 13.03. der Gewinnerentwurf präsentiert, der allerdings nur umgesetzt werden soll, falls Oslo den Zuschlag für 2011 erhält.
Für 310 Millionen Kronen (39 Mio. €) soll der alte Anlaufturm abgerissen und ein neuer errichtet werden, wobei der typische Charakter der Schanze erhalten und „norwegische“ Materialen wie Holz verwenden werden. Außerdem wird der Landebereich verlängert und um 4 Meter tiefer gelegt, so dass die neue Schanze eine Hill Size von 136 m (bisher HS 128) besitzen soll. Des weiteren soll in den künstlichen Aufsprunghang kurz nach dem Schanzentisch ein neuer Funktionsbereich integriert werden und die Schanze erstmals mit Matten belegt. Noch mal knapp 70 Mio. Kronen (ca. 9 Mio. €)werden in die Infrastruktur des Langlaufstadions am Holmenkollen fließen. Der Umbau der Großschanze würde schrittweise erfolgen, so dass das jährlich Weltcupspringen im Rahmen des Nordic Tournament weiterhin dort stattfinden könnte.
Doch der Holmenkollen ist nicht die einzige Schanze, für die es bei einer WM 2011 einer Restauration bedarf, auch die Normalschanze in Midtstuen, die schon bei Olympia 1952 und den nachfolgenden WMs eingesetzt wurde und mittlerweile unbespringbar ist, würde wieder aufgebaut werden. Für 75 Mio. NOK (9,4 Mio. €) entstünden auf der anderen Seite des Kollens neben der Midtstubakken-K90 außerdem fünf kleinere Trainingsschanzen, die allesamt Mattenbelag besitzen und für das Sommerspringen geeignet sein sollen.
Bleibt nur noch die Frage der Finanzierung der neuen Anlagen, denn die Stadt Oslo möchte maximal 70 Mio. Kronen ausgeben, der Staat müsste mindestens 50% bezahlen – und natürlich die Entscheidung für oder gegen eine WM in Oslo im Mai, denn anderenfalls müssten deutlich geringere Brötchen gebacken werden.
Schanzen:
Oslo (Holmenkollen)Oslo (Midtstuen)
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